GRÜNE Fraktion kritisiert mangelnden Baumschutz – Lob für das Engagement von Anna Buß

Alter Baum in Papenburg

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Papenburg zeigt sich beeindruckt vom großen Einsatz der Grundstückseigentümerin Anna Buß, die sich über viele Monate hinweg für den Erhalt einer rund 130 Jahre alten Winterlinde eingesetzt hat. Der Baum gilt als wertvolles Natur- und Kulturerbe, ist jedoch durch die Bebauung auf einem angrenzenden Grundstück inzwischen stark gefährdet.

„Frau Buß hat getan, was eigentlich Aufgabe der Stadt sein müsste: Sie hat sich für den Schutz eines ökologisch wichtigen und identitätsstiftenden Baumes eingesetzt“, erklärt die Fraktion. „Ihr Engagement verdient großen Respekt und sollte uns allen zu denken geben.“

Kritisch sehen die GRÜNEN vor allem den geringen Abstand zwischen dem Neubau und dem Baumstamm lediglich drei bis dreieinhalb Meter. Durch die Bauarbeiten und die Bodenplatte wurde der empfindliche Wurzelbereich der Linde massiv beeinträchtigt. Auch der beschattete Bodenbereich unter der Krone, der ein stabiles Mikroklima schafft und Lebensraum für zahlreiche Insekten bietet, wurde in die Bebauung einbezogen.

Nach Ansicht der GRÜNEN zeigt dieser Fall deutlich, dass in Papenburg Natur- und Klimaschutz bei Bauplanungen noch immer zu wenig berücksichtigt werden. Zwar könne ein Neubau im Einzelfall städtebaulich sinnvoll sein doch kein Gebäude könne den ökologischen und klimatischen Wert eines über ein Jahrhundert alten Baumes ersetzen.

„Baumschutz darf kein nachträglicher Gedanke sein, wenn die Bauarbeiten schon begonnen haben“, heißt es in der Stellungnahme. „Solche Bäume müssen frühzeitig in die Planungen einbezogen und verbindlich geschützt werden.“

Die GRÜNEN fordern daher:

  • Klare Baumschutzregelungen in allen Bebauungsplänen,
  • frühzeitige Bürgerbeteiligung bei Eingriffen in Naturflächen,
  • und Transparenz bei der Abwägung zwischen Bauinteressen und Umweltschutz.

„Der Fall der Winterlinde zeigt, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement ist, wie das von Anna Buß“, so die Fraktion abschließend. „Aber wir brauchen eine Stadtpolitik, die solche Anliegen ernst nimmt, bevor unwiederbringliche Werte verloren gehen.“