Sorgfalt mit dem Wasser

Künftig besser mit dem Wasser umgehen

Mehr Sorgfalt dem Wasser

Etwa 70% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, dass allermeiste ist jedoch salzhaltig. Nur 1% unseres Wasservorkommens ist als Trinkwasser verfügbar. Und das gilt es zu schützen. Die mit Abstand größten Mengen Wasser werden weltweit für den Anbau von Lebensmitteln eingesetzt. Nur ein Beispiel, für 1 Kg Tomaten braucht man ca. 200 Liter Wasser zur Bewässerung. Ein weiteres Beispiel für die in Teilen sinnlose Vergeudung des Wassers ist der Anbau von Baumwolle außerhalb seines natürlichen Umfeldes. Nehmen wir das Beispiel des Aral Sees zwischen Usbekistan und Kasachstan, ein See, der eigentlich einmal 125x so groß war, wie der Bodensee und die natürliche Wasserressource der Menschen war, die dort leben. Heute ist der Wasserspiegel durch die Wasserentnahme um über 20 Meter gesunken. Baumwolle braucht extrem viel Wasser aber auch gleichzeitig Trockenheit, also wenig Regen. Und so ist der Aral See heute in großen Teilen salziger als Meerwasser (durch die Grundausspülung). Ein weiteres Beispiel der manchmal zügellosen Gier der Menschen nach Wasser, der Salton Sea in Kalifornien. Mit fast 1.000 Quadratkilometer Fläche einst ein Naturparadies, allerdings ohne Abfluss. Was dann passierte gilt selbst bei den für Umweltthemen eher prüden Amerikanern als große Umweltkatastrophe. Bei einer geringen Frischwasserzufuhr wurden erhebliche Wassermengen, von den Anwohnern und der Landwirtschaft abgezapft. Im Gegenzug flossen Düngemittel und Pestizide in diesen Wasserspeicher, der dann kippte. Heute ist der Salton Sea 25x salziger als der Pazifische OzeaOn und eine stinkende Kloake.

Im Gaza Streifen sind mittlerweile 97% der Brunnen versalzen, weil der Grundwasserspiegel niedriger wurde als das Mittelmeer. In Kapstadt sind die Wasserspeicher fast leer. Und und und … . All diese Beispiele zeigen auf, dass maßgeblich die industrielle Landwirtschaft, der Klimawandel, also das Fehlverhalten der Menschen verantwortlich sind. Es bedarf also einer grundsätzlich besseren ökologischen Umweltpolitik weltweit. Was kann man tun? Es braucht einen Plan, der die Agrarindustrie umbaut in eine Landwirtschaft, die sich um nachhaltiges Bewirtschaften der Felder kümmert. Dringend erforderlich ist ein Verzicht auf die Massentierhaltung und eine Reduzierung beim Pestizideinsatz (das Emsland liegt in Deutschland um den Faktor 3,5 x über den von der EU vorgegebenen Höchstwerten, und keiner tut was). Zudem sollte auch auf Monokulturen verzichten. Die Bewässerung bei Lebensmitteln muss überdacht werden. Holland bewässert zum Beispiel in großen Teilen bereits per Tropfenbeässerung und spart so erhebliche Mengen an Wasser, was ja normalerweise an der Erdoberfläche verdunstet. Beregnung wird seit mehreren Jahren sogar von der EU gefördert (zum Beispiel im Weinanbaugebiet Unterfranken – Beregnungsanlage Sommerach).

Den Klimawandel gilt es, mit allen sozial und wirtschaftlich verträglichen Mitteln aufzuhalten. In Gebieten mit großer Trockenheit sollte ein Teil der Niederschläge durch Zisternen aufgefangen werden. (Beispiel Kreta – Aposelemi Staudamm, der heute rund 300.000 Menschen mit Frischwasser das ganze Jahr über versorgt). Bündnis 90/Die Grünen setzen sich seit Jahren für eine bessere Umweltpolitik in Deutschland ein. Wir hoffen, hier zukünftig noch mehr tun zu können. Denn Wasser ist das wichtigste Lebensmittel und gerade deshalb ist es Aufgabe aller politisch Verantwortlichen in Deutschland, in Europa und der ganzen Welt, die Ressource WASSER als Grundrecht der Menschen auch in Zukunft für alle in ausreichender Menge verfügbar zu machen.

Bei Fragen oder Anregungen zum Thema Sorgfalt mit dem Wasser: https://gruene-eln.de/kontakt/

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