Die Auswirkungen von Umweltzerstörung auf die Gesundheit von Menschenund Tieren und dem Klima sind unbestritten. Wenn wir uns also nicht selbst vernichten wollen, ist es höchste Zeit, den Umgang mit unserer Erde zu ändern.
Uns allen sind die Namen einiger Viren noch gut im Kopf. Das Herbesvirus oder Ebola. SARS-CoV oder jetzt Corona. Mit Herbes leben wir schon Jahrzehnte. Es ist gut erforscht und man kann damit umgehen (beim Menschen ist Herbes meist ein Leben lang Begleiter).
Die aber seit Jahren nun vermehrt auftretenden Epidemien/Pandemien geiseln nun den Menschen, obwohl ihre natürlichen Wirte die Wildtiere sind.
Und da genau liegt die Krux.
Nehmen wir als Beispiel das Ebolavirus. Vor noch nicht einmal 7 Jahren hat Ebola in Westafrika gewütet. Drei Jahre lang dauerte die Epidemie. Jahrelang hat der Mensch dort massiv in den Lebensraum der Wildtiere eingegriffen, ihn vernichtet. Plantagen wurden angelegt und Massentierhaltung wurde betrieben. Durch die veränderten Lebensräume gelang es diesem Erreger, vom Wildtier auf den Menschen oder auf das Nutztier überzuspringen und somit große Infektionsketten zu initiieren.Normalerweise leben Viren in ihren meist abgeschlossenen Ökosystemen.
Wenn wir aber Wildtiere aus ihren Lebensräumen verdrängen, wechseln sie mit höherer Artendichte in andere Bereiche. Es entstehen neue Kontakte, die es vorher möglicherweise noch nicht gab. Und auch das Aussterben von Arten greift massiv in das Ökosystem ein (deshalb ist Biodiversität ein so unglaublich wichtiges Anliegen).Nehmen wir hierfür als Beispiel die Lyme – Borreliose (in diesem Fall allerdings eine Bakterie), eine Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. In Nordamerika infizieren die Bakterien eine bestimmte Nagetierart, die sich besonders gut in fragmentierten Wäldern mit sehr niedriger Biodiversität vermehren kann, weil dort die natürlichen Räuber wir Füchse, Wiesel oder Raubvögel nur noch stark vermindert oder gar nicht mehr vorkommen. Die Zecken finden so eine hohe Dichte an Wirten vor, können den Erreger leichter zwischen ihnen übertragen und sind hier häufiger infiziert. Trifft dann eine Zecke einen Menschen, ist das Risiko einer Infektion mit Lyme-Borreliose sehr groß.
Die Virologin Sandra Junglen (Virologin an der Berliner Charité) bringt auf den Punkt, was unter anderem zu tun ist, um Pandemien zu verhindern: „Die Menschheit hat die natürlichen Ökosysteme der Erde bereits so stark verändert, dass die Verbreitung bislang unbekannter Viren immer wahrscheinlicher wird. Die naturbelassenen Flächen werden kleiner, die landwirtschaftlichen und städtischen Flächen wachsen. Unsere Erde hält schon vieles aus, aber vielleicht ist der Puffer irgendwann einmal doch aufgebraucht. Wer Pandemien verhindern will, muss ursprüngliche Ökosysteme wie zum Beispiel den Regenwald erhalten, denn die Zerstörung von Ökosystemen und damit einhergehende Verlust der Artenvielfalt begünstigt neuartigeInfektionserkrankungen.
Quellen: Interview mit dem Tropenmediziner Jonas Schmidt-Chanasit (Bundeszentrale für politische Bildung,
Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.
Zeit Online- Interview mit der Virologin Sandra Junglen
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